Popovic änderte trotz seines Wunsches nach mehr Ballbesitz auch im zweiten Spiel seiner Amtszeit das System nicht, setzte gegen den Ball in der Defensive auf eine Fünferkette. Der WAC war schon in der Anfangsphase die klar spielbestimmende Mannschaft, ließ aber zahlreiche Großchancen ungenutzt.
Alleine Marc Andre Schmerböck fand mehrere hochkarätige Chancen vor, scheiterte aber nach sehenswerter Vorarbeit von Michael Liendl (11.) ebenso wie nach einer Flanke von Michael Novak, als SKN-Torhüter Christoph Riegler bei seinem Volley aus kurzer Distanz eine unglaubliche Parade zeigte (17.).
Die zwölfte Runde
Orgill schlägt sehenswert zu
Dazwischen setzte Mario Leitgeb nach einem Corner noch einen wuchtigen Kopfball an die Latte (11.). Nach einem abgefälschten Versuch von Schmerböck rettete Riegler vor dem einschussbereiten Orgill (18.). Im Lauf des Spiels setzte Regen ein, die wankenden St. Pöltner erfingen sich etwas. Pak Kwang-Ryong prüfte mit einem Fernschuss Alexander Kofler (39.), auch Taxiarchis Fountas klopfte beim WAC-Torhüter an (44.).
Nach Seitenwechsel schlug Orgill in sehenswerter Manier zu. Der Jamaikaner, aus abseitsverdächtiger Position gestartet, bugsierte in seinem 50. Bundesliga-Spiel eine Flanke von Liendl nach einem Ballverlust der St. Pöltner in der eigenen Hälfte akrobatisch ins Netz. Der WAC kontrollierte das Spiel, Lukas Schmitz zwang Riegler am kurzen Eck neuerlich zu einer starken Abwehr (73.).
WAC setzt sich gegen St. Pölten durch
Dever Orgill entschied die Partie gegen St. Pölten mit einem Fallrückziehertor mit 1:0 für den WAC.
Auf der Gegenseite wurde Rene Gartler bei Kofler vorstellig (84.), echte Gefahr strahlte St. Pölten aber auch nach einer Umstellung auf ein offensiver ausgerichtetes 4-4-2 nicht aus. Nach einem Ringkampf im WAC-Strafraum blieb die Pfeife von Schiedsrichter Julian Weinberger stumm (87.). Stattdessen zeigte er SKN-Verteidiger Sandro Ingolitsch wegen wiederholten Foulspiels im Finish Gelb-Rot (89.).
Wolfsberg wieder auf der Siegerstraße
Der WAC beendete zum Start der Rückrunde des Grunddurchgangs eine Serie von zuletzt drei Spielen ohne Sieg. St. Pölten dagegen hat seit dem Abgang von Trainer Dietmar Kühbauer weiter kein Tor erzielt. In den drei Partien im Oktober gab es nur einen Punkt. Die nächste Chance auf ein Erfolgserlebnis gibt es im Cupachtelfinale am Mittwoch beim Zweitligisten SV Lafnitz. Die Wolfsberger empfangen ebenfalls am Mittwoch im Cupschlager Rapid.
Stimmen zum Spiel:
Christian Ilzer (Trainer WAC): „Wir haben unseren Plan gut umgesetzt, aber Riegler war unglaublich. Der hat Sachen gehalten, so etwas habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Trotzdem haben wir noch einen verdienten Sieg eingefahren.“
Ranko Popovic (Trainer SKN St. Pölten): „Ich habe so eine Situation nicht erst einmal im Leben gehabt. Ich bin optimistisch, dass wir schnell wieder auf einen guten Weg kommen.“
Tipico-Bundesliga, zwölfte Runde
Sonntag:
Wolfsberg – St. Pölten 1:0 (0:0)
Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 2.900 Zuschauer, SR Weinberger
Tor: 1:0 (55.) Orgill
Wolfsberg:Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz – Wernitznig (87./Sprangler), M. Leitgeb, Liendl (91./Gollner), Ritzmaier – Orgill, Schmerböck (75./Jovanovic)
St. Pölten:Riegler – Meisl (68./Schütz), Luan, Drescher – Ingolitsch, Mislov, Fountas (74./Balic), Ambichl, Haas – Gartler, Pak (77./Ouedraogo)
Gelb-Rote Karte: Ingolitsch (89.)
Gelbe Karten: Rnic, Orgill, Jovanovic bzw. Meisl, Mislov, Ambichl
Die Besten: Liendl, Schmerböck bzw. Riegler