LASK verpasst Sprung an die Spitze

Die Linzer hätten mit einem Sieg die Chance gehabt, Red Bull Salzburg von Platz eins zu verdrängen. Die „Bullen“ hatten zuvor daheim gegen den RZ Pellets WAC mit 2:3 verloren. Da in der zwölften Runde am Samstag auch Puntigamer Sturm Graz (3:0 daheim gegen spusu SKN St. Pölten) und Rapid Wien (1:0 bei Flyeralarm Admira) gewannen, liegt zwischen dem Tabellenvierten und dem Leader nur ein Punkt. Salzburg führt weiter mit 25 Zählern vor Sturm (ein Spiel weniger ausgetragen), LASK und Rapid (je 24).

Ein klares Chancenübergewicht der nach dem 1:3 gegen Salzburg neuerlich sieglos gebliebenen Oberösterreicher blieb unbelohnt. Die Austria konnte nach den Niederlagen gegen Sturm und den WAC zumindest wieder einmal einen Punkt holen, ist aber bereits seit acht Spielen sieglos. Mit elf Zählern liegt die Mannschaft von Trainer Peter Stöger als Zehnter nur vier Punkte vom Tabellenende entfernt. Der Rückstand auf die Meistergruppe beträgt fünf Zähler.

Stöger nimmt vier Änderungen in Startelf vor

Stöger nahm gegenüber der 2:3-Niederlage beim WAC gleich vier Änderungen vor. Vorne stürmten Pichler und Dominik Fitz anstelle von Alon Turgeman und Christoph Monschein, der aufgrund einer Schnittwunde am Rist, die er sich zu Hause zugezogen hatte, passen musste. Im Mittelfeldzentrum rückte Thomas Ebner für Alexander Grünwald ins Team, in der Abwehr setzte Austrias Coach mit Christoph Schösswendter auf Routine. Der 32-Jährige wurde Johannes Handl vorgezogen und kam zu seinem ersten Startelfeinsatz im Dress der „Veilchen“. Bei den Linzern fehlten der erkrankte Andreas Gruber und der am Oberschenkel angeschlagene James Holland.

Nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Ex-ÖFB-Teamchef Otto Baric nahm die Partie grundsätzlich den erwarteten Lauf. Der LASK hatte deutlich mehr Ballbesitz, diktierte das Geschehen und ließ das Leder gut laufen, die Wiener lauerten auf Konter. Der erste davon führte gleich zur überraschenden Führung der Hausherren. Pichler ließ Mads Emil Madsen mit einem Haken aussteigen und traf mit links überlegt ins lange Eck. Der Torschütze stand gleich darauf auch auf der anderen Seite im Mittelpunkt, rettete bei einer Goiginger-Hereingabe für die Wiener per Kopf auf der Linie (15.).

Teigl-Ausrutscher wird Idealvorlage

Sieben Minuten später belohnten sich die Linzer für ihren Aufwand, ihnen stand dabei aber auch das nötige Glück zur Seite. Georg Teigl spielte den Ball mit der Ferse, rutschte danach aus, und lieferte damit unbeabsichtigt eine Idealvorlage für Goiginger, der aus seitlicher Position von knapp innerhalb des Strafraums sehenswert ins Kreuzeck traf. Pentz war machtlos. Sonst musste der Austria-Goalie vor der Pause aber nicht mehr eingreifen, die Gäste taten sich beim Herausarbeiten von Topchancen schwer.

Nach dem Wiederbeginn änderte sich am Spielgeschehen wenig, die Linzer drückten auf den Führungstreffer. Gernot Trauner und Goiginger ließen eine Doppelchance ungenützt (52.), Reinhold Ranftl zielte am langen Eck vorbei (58.), und Renner verzog nach Zwierschitz-Fehler aus guter Position (60.). Drei Minuten später hätte beinahe der kurz vor eingewechselte Manprit Sarkaria den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, schoss aber daneben.

Grünwald sieht Gelb-Rot

Sonst dominierten weiter die Gäste, Dominik Reiter (80.) und Philipp Wiesinger (81.) fanden ihren Meister in Pentz. Doch auch die Austria, bei der Patrick Wimmer mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausschied, versuchte in einem packenden Finish, noch einmal Akzente zu setzen. Teigl enteilte der Linzer Abwehr, verfehlte aber das Tor (83.). In der Nachspielzeit wurde es noch einmal richtig turbulent. „Joker“ Grünwald zog Trauner bei einem Freistoß von Johannes Eggestein im Strafraum am Trikot nieder und wurde mit der Ampelkarte auch ausgeschlossen, Renner ließ sich die Elfmeterchance allerdings entgehen.

Stimmen zum Spiel:

Peter Stöger (Austria-Trainer): „Ich bin mit dem Auftritt einigermaßen zufrieden. Wir haben gegen eine dominierende Mannschaft trotzdem nicht so viele gefährliche Situationen zugelassen und die Konter ganz gut gespielt. Wir haben nicht immer die richtige Entscheidung getroffen, aber so wie wir uns gewehrt haben, war das völlig okay. Mit dem gehaltenen Elfer von Pentz hatten wir auch Glück. Dass er uns den Punkt festhält, ist kein Zufall, er war der Konstanteste in dieser Saison.“

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): „Wir waren die bessere Mannschaft, hätten den Sieg und die Tabellenführung verdient. Aber wir nehmen das so hin und sehen es als Auftrag für das Frühjahr, noch besser zu werden und uns weiterzuentwickeln. Unser Weg ist noch lange nicht zu Ende. Wenn man so spät einen Elfmeter nicht nutzt, ist die Enttäuschung in der Kabine natürlich riesig. Aber ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie in den Rückspiegel schauen soll, wie ihre Leistungen waren. Da war eine tolle Entwicklung zu sehen.“

Zur Tabellenlage: „Ich glaube, dass wir auf ein spannendes Frühjahr blicken können. Natürlich ist es schön für die Liga, wenn Salzburg einmal schwächelt. Ich denke, das tut Österreichs Fußball gut.“

Patrick Pentz (Austria-Tormann): „Wir haben es dem LASK 70 Minuten schwergemacht, dann haben wir nur noch verteidigt, was nicht so einfach war. Wir sind endlich belohnt worden für den Aufwand, den wir betrieben haben.“

Tipico-Bundesliga, zwölfte Runde

Sonntag:

Austria – LASK 1:1 (1:1)

Wien, Generali Arena, SR Ciochirca

Torfolge:
1:0 Pichler (13.)
1:1 Goiginger (22.)

Austria: Pentz – Zwierschitz, Schösswendter (74./Handl), Palmer-Brown, Suttner – Teigl, Ebner, Jukic (84./Grünwald), Wimmer (56./Sarkaria) – Fitz (84./Hahn), Pichler

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Andrade – Ranftl, Madsen, Michorl, Renner – Reiter (82./Plojer), Eggestein, Goiginger

Anmerkung: Renner (97./LASK) scheitert mit einem Elfmeter an Pentz

Gelb-Rote Karte: Grünwald (96./Austria)

Gelbe Karten: Palmer-Brown bzw. Trauner, Madsen, Reiter, Wiesinger

Die Besten: Palmer-Brown, Pichler, Pentz bzw. Trauner, Michorl, Andrade