Daniel Schuetz (St.Pölten)
GEPA/Mario Kneisl
Bundesliga

St. Pölten muss auf Relegation hoffen

SKN St. Pölten wird die Bundesliga-Saison als Letzter abschließen. Die Niederösterreicher können nach einem 1:2 am Samstag bei der Austria die in der Qualifikationsgruppe sechs Punkte voranliegende Admira bei einer ausständigen Runde nicht mehr erreichen. Dennoch lebt beim SKN die Chance auf den Klassenerhalt. Wenn in der 2. Liga weder Innsbruck noch Klagenfurt unter den Top Zwei landen, wonach es zwei Runden vor Schluss aussieht, spielt St. Pölten gegen den besser Platzierten die Relegation.

Durch den knappen Sieg der Austria und den klaren 3:0-Erfolg von Hartberg über die Admira steht außerdem fest, dass die Wiener und die Steirer im ersten Europacup-Play-off-Match aufeinandertreffen. Der Sieger tritt dann gegen den Fünften der Meistergruppe an.

Patrick Wimmer (29.) und der eingewechselte Alexander Grünwald (68.) trafen gegen St. Pölten für die Austria. Alexander Schmidt (34.) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich für die Niederösterreicher, deren Bemühungen in der zweiten Hälfte nicht belohnt wurden.

Bundesliga: SKN ist Tabellen-Letzter

Austria Wien konnte sich mit dem Sieg gegen den SKN St. Pölten einen Europacup-Play-off-Platz sichern. Der SKN St. Pölten steht damit als Tabellenletzter fest.

Harter Kampf in Favoriten

Die Vorzeichen waren klar. SKN-Coach Gerald Baumgartner baute bis auf den verletzten George Davies auf jenes Team, das zuletzt drei Tore gegen Altach (3:3) erzielt hatte. In die Offensive kam St. Pölten zunächst aber nicht. Die Austria, die mit Erik Palmer-Brown (gesperrt) und Michael Madl (angeschlagen) zwei Innenverteidiger vorgeben musste, nahm das Heft in die Hand.

Ein Schuss des in die Startelf zurückgekehrten Marco Djuricin ging daneben (3.), einen Kopfball des bei einem Eckball aufgerückten Christoph Schösswendter klärte Manuel Maranda vor der Torlinie (7.). Nach einer halben Stunde war die violette Führung da. Manprit Sarkaria war nach einem weiten Pass allein gelassen, Marandas Abwehr traf SKN-Torhüter Christoph Riegler, Wimmer staubte ins leere Tor ab.

Doch St. Pölten machte fünf Minuten später aus wenig viel – unter Mithilfe des Gegners. Dor Hugi schraubte sich zwischen Schösswendter und Handl hoch, die Vorlage des Israelis nutzte Schmidt zum Ausgleich. Schösswendter fälschte den Schuss entscheidend ab. Für die Austria bedeutete das zurück zum Start. Riegler lenkte einen Kopfball von Handl an die Latte (38.), St. Pölten durfte mit dem Remis zufrieden sein.

Besseres Ende für die Violetten

Die „Wölfe“ mussten freilich Tore schießen. Dem stand Pentz im Weg, der eine Volleyabnahme von Ahmet Muhamedbegovic nach einem Eckball auf der Linie mit der Faust parierte (51.). Die Austria konnte sich keine Dominanz erarbeiten. Nach einer Stunde Spielzeit übernahm St. Pölten das Kommando, fing sich aber postwendend das 1:2 ein.

Nach einem Konter legte Wimmer per Ferse für den eingewechselten Grünwald ab, der erfolgreich abzog. Die Gäste reklamierten vehement, aber vergeblich ein Vergehen an Daniel Schütz in der Entstehung des Treffers. St. Pölten sah auch bei einem Tackling von Pentz gegen Hugi außerhalb des Strafraums ein Foulspiel, der Austria-Keeper spielte aber den Ball (77.). Im Finish half den St. Pöltnern auch die Brechstange nicht mehr. Die Austria spielte das Ergebnis ohne Probleme über die Zeit.

Stimmen zum Spiel:

Peter Stöger (Austria-Trainer): „Es war ein kompliziertes Spiel für beide Mannschaften. Wir sind sehr froh, dass wir uns qualifiziert haben für das entscheidende Spiel gegen Hartberg. Es war wichtig, nach dem Sieg am Dienstag noch einmal nachzulegen. Wir haben jetzt die Möglichkeit, zwei, drei Tage Dampf rauszunehmen, freilich ohne uns zurückzulehnen. Es ist erfreulich, nicht jeden Tag unter Strom zu stehen. Die letzten Wochen waren anstrengend für uns aufgrund der Komplettsituation. Es schaut jetzt aus, dass der Kader voller und voller wird.“

Gerald Baumgartner (St. Pölten-Trainer): „Wir sind nicht so gut ins Spiel gekommen, wie wir es uns vorgestellt haben. Die Austria ist sehr ballsicher, hat sich gut positioniert. Wir haben einige Dinge zugelassen, wie beim 0:1. Aber es war ein wenig unglücklich, wie es gefallen ist, ein kurioses Tor. Wir haben aber auch durch einen abgefälschten Ball ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel, konnten uns aber nicht die Chancen herausarbeiten, wie wir wollten. Es ist passiert, wie es passiert ist. Wir hoffen, dass wir morgen mehr wissen bezüglich der Relegation.“

Zum 1:2: „Ich denke, wenn ein Spieler vom Gegenspieler touchiert wird, ist ein Foul zu geben. Da gibt es keine zweite Meinung. Aber es war nicht gut, dass wir den Ball dann nicht klären konnten.“

Tipico-Bundesliga, 31. Runde

Samstag:

Austria – St. Pölten 2:1 (1:1)

Wien, Generali Arena, keine Zuschauer erlaubt, SR Harkam

Torfolge:
1:0 (29.) Wimmer
1:1 (34.) A. Schmidt
2:1 (68.) Grünwald

Austria: Pentz – Teigl (89. Zwierschitz), Schösswendter, Handl, Suttner – Martel, Demaku – Sarkaria (61. Grünwald), Fitz (89. Zeka), Wimmer (91. Jukic) – Djuricin (61. Monschein)

St. Pölten: Riegler – Maranda, Drescher (73. Luxbacher), Muhamedbegovic – Servania, Pokorny, Schütz (73. R. Ljubicic), Schulz – Booth (73. Tetteh), A. Schmidt, Hugi (80. Halper)

Gelbe Karten: Wimmer, Pentz bzw. A. Schmidt, Drescher, Pokorny, Tetteh

Die Besten: Wimmer, Martel bzw. Hugi, Schulz