RedBull Salzburg Trainer Matthias Jaissle.
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

Salzburg noch nicht ganz zufrieden

Red Bull Salzburg ist der Konkurrenz in der Admiral Bundesliga bereits Anfang Oktober enteilt. Nach zehn Runden beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger Sturm Graz, der am Sonntag die zweite Saisonniederlage kassierte, schon zehn Punkte. Nach dem 3:1 gegen den LASK hat Trainer Matthias Jaissle dennoch etwas gefunden, woran der Serienmeister noch arbeiten kann.

„Die Chancenverwertung ist etwas, das wir verbessern können, das wissen wir“, sagte der nach 15 Pflichtspielen und 14 Siegen immer noch ungeschlagene Coach. Als Vorwurf an seine Mannschaft wollte der Deutsche das aber nicht verstanden wissen. „Wenn man so durchmarschiert wie in den letzten Wochen, dann muss man auch mal den Hut ziehen, wie sie immer wieder an ihre Leistungsgrenze kommen.“

Mit Ausnahme eines 1:1 in der UEFA Champions League beim FC Sevilla haben die Salzburger alle ihre Partien gewonnen. In der Liga hat man mit saisonübergreifend 14 Siegen in Folge die Bestmarke von Rapid aus dem Jahr 1987 egalisiert. Mit Siegen in den ersten zehn Runden ist auch der eigene Startrekord von 2018 eingestellt. „Damit kann man jetzt mal in die Länderspielpause gehen“, sagte Jaissle.

Zehn Spiele, zehn Siege: Startrekord für die „Bullen“

Der 3:1-Sieg von Red Bull Salzburg gegen den LASK am Sonntag war der zehnte Sieg im zehnten Ligaspiel der Saison.

In dieser steht ihm wegen diverser Nationalteamverpflichtungen fast keiner seiner Akteure zur Verfügung. „Dem einen oder anderen Spieler würde ich eine Pause wünschen, aber die Jungs sind in einem Alter, wo sie das gut vertragen“, so der 33-Jährige. „Es ist nun mal eine große Ehre für jeden von ihnen, für ihr Land zu spielen.“

Capaldo auf dem richtigen Weg

Lob gab es für den 1:0-Torschützen Nicolas Capaldo, der seit seinem Sommertransfer von den Boca Juniors noch kein unumschränkter Stammspieler geworden ist. „Ich bin absolut zufrieden mit seiner Entwicklung, vor allem was sein Engagement betrifft“, sagte Jaissle über den 23-jährigen Argentinier. „Er braucht Zeit, und die geben wir ihm auch. Aber aktuell macht er es richtig gut.“

„Wir sind reifer geworden“

Das gilt auch für die Innenverteidigung, in der neben Abwehrchef Maximilian Wöber aufgrund von zahlreichen Verletzungen nun Jerome Onguene agiert. „Die Zahlen passen. Es hätte aber auch noch besser sein können, denn das eine oder andere Gegentor – auch das gegen den LASK – war vermeidbar“, sagte Wöber. Man arbeite sehr viel daran, wie man als Team vorgehe. „Wir sind mittlerweile in einen Flow gekommen. Wir sind sehr stabil und reifer geworden als in den letzten Jahren.“ Eine bemerkenswerte Aussage, zumal die Salzburger im Sommer mit Andre Ramalho, Cican Stankovic, Enock Mwepu und Patson Daka gleich mehrere erfahrene Spieler abgegeben haben.

Entschieden ist die Meisterschaft laut Wöber noch nicht. „Es wird ja künstlich Spannung durch die Punkteteilung erzeugt“, sagte der Ex-Rapidler, der im 51. Ligaspiel für Salzburg sein erstes Tor erzielte. „Aber nach der Länderspielpause wollen wir genau so weitermachen.“ Die nächste Ligapartie steigt am 16. Oktober in Altach, vier Tage später geht es in der Champions League gegen Wolfsburg.

„Niemand konnte ihnen bisher das Wasser reichen“

LASK-Trainer Andreas Wieland bezeichnete die bisherigen Leistungen der „Bullen“, speziell in der Champions League, als außergewöhnlich. „Das macht auch die Liga besser.“ Sein Stürmer Marko Raguz traut dem Titelverteidiger sogar eine ungeschlagene Saison zu: „Wenn es 32 Spiele gibt, dann können sie diese auch gewinnen. Denn niemand konnte ihnen bisher annähernd das Wasser reichen.“

Das gelang auch den Linzern trotz eines „couragierten Auftritts“ (Wieland) nicht. „Ich glaube, dass wir es Salzburg nicht so leicht gemacht haben“, sagte der LASK-Coach. Nach zehn Runden liegt sein Team aber bereits 20 Punkte hinter dem Leader und zehn hinter Sturm. Unter Wieland als Cheftrainer gab es in der Liga je einen Sieg, ein Remis und eine Niederlage. „Meine Bilanz ist durchschnittlich“, so der Nachfolger von Dominik Thalhammer. „Wir wollten Stabilität reinbringen. Gott sei Dank kommt jetzt die Länderspielpause, wir wollen gestärkt daraus hervorgehen.“

Die zehntplatzierten Linzer empfangen in zwei Wochen den WAC und können mit einem Sieg am aktuellen Sechsten vorbeiziehen. „Es wird extrem spannend. Wichtig wird sein, wer sich am stabilsten präsentiert“, sagte Wieland über die enge Tabellenkonstellation. „Wir werden von Anfang an Gas geben. Zwei Siege bis jetzt sind definitiv zu wenig.“