Ferdy Druijf (Rapid)
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

Druijf rettet Rapid Punkt in Unterzahl

Rapid Wien hat sich am Mittwoch bei Ferdy Druijf bedanken dürfen, dass es in der 29. Runde der Admiral Bundesliga gegen Austria Klagenfurt nicht die zweite Niederlage in den jüngsten drei Spielen gesetzt hat. Der Niederländer erzielte in der 88. Minute den Ausgleich zum 2:2 und rettete den Hütteldorfern damit einen Punkt. Und das noch dazu in Unterzahl, nachdem Torhüter Niklas Hedl in einer turbulenten Schlussviertelstunde nach einer Tätlichkeit vom Platz geflogen war.

Druijf hatte schon davor in der 78. Minute die Klagenfurter Führung durch Florian Jaritz (80.) ausgeglichen. Nachdem Rapid-Torhüter Hedl sich kurz darauf im Strafraum nach einem Gerangel zu einem Schlag mit der Hand gegen den Kopf von Till Schumacher hinreißen lassen hatte und mit Rot vom Platz geflogen war, gingen die Kärntner erneut in Führung. Turgay Gemicibasi verwertete den verhängten Elfmeter sicher (84.). Doch nur vier Minten später war Druijf mit etwas Glück mit einem Fallrückzieher nach einem Eckball zum zweiten Mal erfolgreich und nahm Klagenfurt noch den Sieg vom Teller.

Rapid hielt mit dem erkämpften Punkt gegen die Klagenfurter den dritten Platz, hat aber aufgrund des 2:1-Sieges von Sturm gegen Meister Salzburg keine Chance mehr auf Rang zwei und damit einen Platz in der Qualifikation zur Champions League. Der Abstand auf die Konkurrenz beträgt drei Runden vor Schluss weiter zwei Punkte, auch auf die Wolfsberger. Klagenfurt fehlen vier Zähler auf Rang drei.

Druijf-Doppelpack rettet Rapid Punkt

Ferdy Druijf rettete Rapid mit einem Doppelpack einen Punkt gegen Austria Klagenfurt. Alle vier Tore der Partie fielen in einer turbulenten Schlussphase.

Rapid nicht konsequent genug

Der aufgrund seiner Sperre auf einer Kameraposition knapp unter dem Stadiondach sitzende Rapid-Coach Ferdinand Feldhofer bekam aus der Ferne eine äußerst schwache erste Hälfte seiner Truppe zu sehen. Die Gastgeber hatten zwar deutlich mehr Ballbesitz, konnten daraus aber überhaupt kein Kapital schlagen, waren viel zu statisch, im Angriff fehlten jegliche Ideen und die Präzision im Passspiel.

Zudem fielen die wenigen Abschlüsse zu schwach aus, wie jene von Yusuf Demir (10.), Druijf (29.) und Marco Grüll (35., 37.). Einen Weitschuss von Kevin Wimmer lenkte Phillip Menzel in den Corner (45.). Die Gäste waren viel ballsicherer, selbst aber in den ersten 45 Minuten nur einmal gefährlich. Patrick Greil verabsäumte es, schon in der zweiten Minute für einen Traumstart zu sorgen.

Klagenfurter Führung hält nur kurz

Zur Pause kam bei Rapid im Mittelfeldzentrum Moritz Oswald für Dejan Petrovic und zumindest kurzzeitig etwas Schwung. Pech verhinderte allerdings die Führung. Nach der ersten richtig gut herausgespielten Aktion scheiterte Demir an der Stange (51.). Zudem traf Christoph Knasmüllner nach einer Flanke von Filip Stojkovic per Kopf nur die Querlatte (56.).

Das rächte sich. Die Gästeführung durch Greil zählte wegen einer Abseitsstellung zu Recht zwar noch nicht (64.). Dafür passte der Abschluss von Jaritz ins kurze Eck, wobei Klagenfurts Offensivspieler Glück hatte, dass der Ball von Emanuel Aiwu leicht abgefälscht wurde. Jaritz ließ gleich darauf die Doppelpackmöglichkeit aus (75.). Somit blieb Rapid im Spiel und glich auch aus. Druijf musste den Ball nach Hereingabe von „Joker“ Bernhard Zimmermann aus zwei Metern nur über die Linie befördern.

Hedl-Aussetzer sorgt für Spannung

Statt der Wende legte allerdings Klagenfurt wieder nach, aufgrund eines Aussetzers von Hedl. Der Rapid-Goalie schlug Schumacher im Rahmen des Auswurfes mit der Hand auf den Kopf, Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca gab Elfmeter und Rot. Bernhard Unger kam dadurch zu seinem Profidebüt, war gegen den Strafstoß von Gemicibasi machtlos. Trotz Unterzahl warfen die Gastgeber alles nach vorne und wurden belohnt. Die Klagenfurter konnten eine Ecke nicht klären, und Druijf schnürte mit einem Fallrückzieher und mit Glück seinen Doppelpack.

Danach wäre für beide Teams in einem packenden Finish noch mehr möglich gewesen. Durch das Ergebnis in Wolfsberg – der WAC teilte sich mit der Wiener Austria mit einem 1:1 ebenfalls die Punkte – kamen die Rapidler noch mit einem „blauen Auge“ davon und gehen nun mit einem Vorteil ins Prestigeduell mit der Austria am 8. Mai. Klagenfurt hat an dem Tag Vizemeister Sturm Graz zu Gast.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Es war grauslich, von oben zuzuschauen und nicht eingreifen zu können. Ich hoffe, es war das erste und letzte Mal. Erste Halbzeit war alles andere als gut. Wir waren viel zu statisch, es waren zu viel lange Bälle, der Gegner war sehr defensiv. Das war einfach zu wenig. Zweite Halbzeit war etwas besser. Wir sind zurückgekommen, haben Mentalität gezeigt und dann in unserer besten Phase die Rote Karte kassiert. Dann muss man mit einem Mann weniger froh sein, wenn man noch 2:2 spielt. Da hat sich das Herz, die Mentalität, der Wille gezeigt, das war sicher das Positivste an diesem Abend.“

Peter Pacult (Klagenfurt-Trainer): „Man darf nicht unzufrieden sein, wenn man im Hanappi-Stadion unentschieden spielt. Natürlich, wenn du zweimal in Führung bist, ist schon auch Wehmut dabei. Wir hatten schon erste Halbzeit richtig gute Kontermöglichkeiten, haben aber nie den letzten Pass gefunden. Zweite Halbzeit war es auch so, das muss ich meiner Mannschaft ankreiden. Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen, jetzt ist ein bisschen eine Enttäuschung da, weil man mehr erreichen hätte können. Trotzdem Kompliment an die Mannschaft für die Leistung.“

Admiral Bundesliga, 29. Runde

Mittwoch:

Rapid – Klagenfurt 2:2 (0:0)

Allianz Stadion, 13.400, SR Ciochirca

Tore:
0:1 Jaritz (70.)
1:1 Druijf (78.)
1:2 Gemicibasi (84./Elfmeter)
2:2 Druijf (88.)

Rapid: N. Hedl – Stojkovic, Aiwu (85./Binder), Wimmer, Moormann (82./Unger) – Petrovic (46./M. Oswald), R. Ljubicic – Demir (58./Schick), Knasmüllner (58./Zimmermann), Grüll – Druijf

Klagenfurt: Menzel – Blauensteiner, Gkezos, Saravanja, Schumacher – Timossi Andersson (79./Maciejewski), Greil, Moreira, Cvetko (69./Gemicibasi), Jaritz – Pink

Rote Karte: N. Hedl (80./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Grüll, R. Ljubicic bzw. Cvetko, Moreira, Gemicibasi

Die Besten: Druijf, R. Ljubicic, Moormann bzw. Greil, Jaritz, Moreira