Mamadou Sangare (Hartberg) und William Boeving (Sturm)
GEPA/Chris Bauer
Bundesliga

Hartberg schafft Sprung in die Top Sechs

Der TSV Hartberg hat sich aus eigener Kraft das Ticket für die Meistergruppe der Admiral Bundesliga gesichert. Die Hartberger trotzten Vizemeister Sturm Graz am Sonntag im Steirer-Derby zu Hause ein 1:1 (0:1) ab und holten den notwendigen Punkt. Donis Avdijaj glich in der 70. Minute Sturms Führung durch William Böving aus (29.). Die Grazer schlossen den Grunddurchgang vier Punkte hinter Tabellenführer Salzburg ab. Nach der Punkteteilung beträgt ihr Rückstand zwei Zähler.

Nach dem Knöchelbruch von Manprit Sarkaria im Europacup gegen Lille (0:3) stürmte Böving bei Sturm neben Mika Biereth. Dazu kehrte ÖFB-Teamspieler Alexander Prass nach seinen muskulären Problemen im Hüftbereich ins Team zurück. Niklas Geyrhofer ersetzte im defensiven Mittelfeld den gesperrten Jon Gorenc Stankovic, Tomi Horvat fehlte erkrankt. Bei Hartberg stand Topstürmer Maximilian Entrup nach Rückenproblemen wieder zur Verfügung, Maximilian Fillafer gab rechts im Mittelfeld sein Startelfdebüt.

Sturm-Regisseur Otar Kiteishvili zwang Hartberg-Torhüter Raphael Sallinger mit der Kapitänsschleife am Arm mit einem Dropkick von der Strafraumgrenze zu einer ersten Parade (14.). Die Hausherren hielten vor 5.024 Zuschauerinnen und Zuschauern in der ausverkauften Profertil Arena in der Anfangsphase aber gut mit. Sturms David Schnegg sprang nach einem Corner aus kurzer Distanz der Ball an die Hand, Referee Sebastian Gishamer entschied nach Videostudium aber nicht auf Elfmeter (28.).

Hartberg schafft Sprung in die Top Sechs

Der TSV Hartberg hat sich aus eigener Kraft das Ticket für die Meistergruppe der Admiral Bundesliga gesichert. Die Hartberger trotzten Vizemeister Sturm Graz am Sonntag im Steirer-Derby zu Hause ein 1:1 (0:1) ab und holten den notwendigen Punkt.

Böving erzielt ersten Ligatreffer

Praktisch im Gegenzug kam Sallinger nach einem weiten Abschlag von Sturm-Goalie Vitezslav Jaros unnötig weit aus seinem Gehäuse. Ein Missverständnis des Schlussmannes mit Manuel Pfeifer ermöglichte Böving, den Ball zu seinem ersten Ligatreffer ins leere Tor zu rollen. Hartberg war danach die Verunsicherung anzumerken. Virtuell befanden sich die Steirer in der Halbzeitpause in der Qualifikationsgruppe, weil die beiden Wiener Clubs führten.

David Affengruber ließ kurz nach Wiederbeginn die Großchance auf das 2:0 aus. Nachdem Sallinger einen Geyrhofer-Kopfball pariert hatte, köpfelte der Sturm-Verteidiger am langen Eck frei stehend an die Latte (54.). Hartberg hatte danach seine beste Phase der Partie – und wurde belohnt. Nachdem Entrup einmal per Schuss (62.) und einmal per Kopf (65.) verfehlt hatte, schlug Avdijaj zu. Der Ex-Sturm-Kicker überraschte Jaros mit einem direkten Freistoß aus spitzem Winkel ins kurze Eck. Der Ball war von Kiteishvili leicht abgefälscht und ging via Innenstange ins Tor.

Hartberg verwaltet Punkt

Hartberg versuchte den Punkt zu verwalten und hatte Glück, dass der eingewechselte Szymon Wlodarczyk eine Schnegg-Flanke ans Außennetz köpfelte (84.). Im Finish gab bei den Grazern Seedy Jatta nur zwei Monate nach seinem Riss des Syndesmosebandes ein überraschend schnelles Comeback (89.). Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr, Hartberg jubelte nach Schlusspfiff ausgelassen – inklusive eigens vorgedruckter Meistergruppe-T-Shirts.

Die Oststeirer holten im fünften Frühjahrsspiel zwar erst den fünften Punkt, dürfen aber zum zweiten Mal nach 2020 im Finaldurchgang der Top Sechs mitspielen. Die Hartberger sind mittlerweile acht Ligaheimspiele ungeschlagen. Sturm ist gegen den Steiermark-Rivalen zwar fünf Partien und im nationalen Geschäft insgesamt zehn Pflichtspiele ohne Niederlage. Drei Tage nach dem klaren 0:3 im Achtelfinal-Hinspiel der Conference League gegen Lille setzte es aber den nächsten kleinen Dämpfer. Am Donnerstag steht für das Team von Christian Ilzer das Rückspiel in Frankreich auf dem Programm.

Stimmen zum Spiel:

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Wir haben das wirklich verdient. Wir haben 22 Runden hinter uns und 34 Punkte. Das ist etwas Außergewöhnliches für Hartberg. Wir haben es aus eigener Kraft geschafft – das ist großartig! Das ist ein Moment, den man genießen darf und auch soll. Und das gegen eine Mannschaft, die Ambitionen hat, österreichischer Meister zu werden.“

„Wir haben es in Wattens verkackt, aber wollten das heute gut machen. Ich habe heute immer gefühlt, dass wir es selbst in der Hand haben. Das hat uns stark gemacht. Über die 90 Minuten waren wir gut. Wir haben ein gefühltes Eigentor aus dem Nichts erhalten. Die Reaktion meiner Mannschaft nach der Halbzeit war aber gewaltig.“

Jürgen Heil (Hartberg-Kapitän): „Nach dem Abpfiff sind mir fast die Tränen gekommen. Wir haben so viel investiert in all dieser Zeit, obwohl wir finanziell sehr weit weg sind von anderen Vereinen. Wir haben eine klare Idee. Wenn man ein Resümee zieht, muss man auch sagen, dass wir heute sehr, sehr charakterstark aufgetreten sind. Unser Ziel ist es jetzt, einen internationalen Platz zu erspielen. Donis ist für spezielle Momente, auch wenn es nicht immer einfach ist mit ihm.“

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Nach dem Donnerstag-Spiel gegen Lille war das heute eine große Herausforderung gegen eine Mannschaft mit Qualität, die sich nicht länger unter dem Namen Hartberg klein machen soll. Wir waren, finde ich, insgesamt schon das chancenreichere Team. Wir haben auch gut gegen den Ball gearbeitet. Unser Ballbesitzspiel war aber nicht optimal. Ich bin mit der Leistung zufrieden, nicht aber mit dem Ergebnis. TSV Hartberg hat individuelle Klasse, ist toll eingestellt. Ich freue mich auf zwei weitere Steirer-Duelle.“

Admiral Bundesliga, 22. Runde

Sonntag:

Hartberg – Sturm Graz 1:1 (0:1)

Hartberg, Profertil Arena, SR Gishamer

Torfolge:
0:1 Böving (29.)
1:1 Avdijaj (70.)

Hartberg: Sallinger – Heil, Komposch, Bowat, Pfeifer – Diakite – Fillafer, Avdijaj (93./Halwachs), Sangare, Prokop (80./Steinwender) – Entrup (90./Providence)

Sturm: Jaros – Johnston (68./Gazibegovic), Affengruber, Wüthrich, Schnegg – Geyrhofer, Lavalee (78./Camara) – Kiteishvili, Prass – Böving (89./Jatta), Biereth (78./Wlodarczyk)

Gelbe Karten: Sallinger bzw. Schnegg, Lavalee, Johnston